Als hätte es der Journlismus in der zunehmend digitalisierten Welt nicht schon schwer genug den Spagat zwischen Wirtschaftlichkeit und modernen Technologien zu schaffen, so kommt auf Redaktionen nun ein weiterer Trend zu. Roboter-Journalisten.
Bei Roboter-Journalisten handelt es sich weniger um mechanische Kollegen, als und rein digitale Algorithmen, welche aus strukturierten Datenquellen mittels standartisierten Erzählformen ansehnliche Meldungen erstellen, deren Herkunft man nicht zwangsläufig einem automatisierten Prozess zuordnen würde, wie Dr. Christoph Kucklick in einem Interview mit der taz berichtete.
Der Prozess ist dabei denkbar einfach. Strukturierten Daten fallen dort an, wo Ereignisse quantitativ messbar werden. So z.B. bei Entwicklungen an der Börse, oder bei Ergebnissen im Sport z.B. beim Fussball. Wer einmal ein Bundesligaspiel in Liveticker verfolgt hat, erahnt welche statistischen Daten hier anfallen. Daraus lassen sich dann anhand von Textbausteinen, sowie passender Formilierungsvorlagen durch Algorithmen lesbare Texte erstellen. Und zwar im Bruchteil einer Sekunde. Nicht viel länger dürfte es dauern, diese Meldungen dann in die entsprechenden digitalen Kanäle zu leiten und somit ein Höchstmaß an zeitlicher Aktualität zu erzielen.
Mit (ent)sprechender Software und etwas Bildmaterial lassen sich aus diesen generischen Meldungen dann auch kurze YouTube Videos erstellen (besonders beliebt bei aktuellen Spitzenspielen, wie dem Classice zwischen real Madrin und dem FC Barcelona), die schnell entsprechende Klickzahlen erreichen.
Ob dies direkt das Ende des Qualitätsjournalismus bedeuten mag sein dahingestell. Jedoch werden somit aktuelle Ereignisse weniger menschlich und insbesondere eine emotionale Berichterstalltung ist doch im Fußball durchaus wünschenswert.
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